Der Tierkreis- das älteste Wissen der Menschheit

Der Urgrund aller körperlichen Erscheinungsformen ob Gestirne, Menschen, Tiere, Pflanzen oder Steine ist die geistige Wesenheit.


Der Gott der Erde aber ist die Sonne.

Ohne Sonne gäbe es keine Photosynthese, ohne Photosynthese gäbe es keine Pflanzen, ohne Pflanzen gäbe es keine Nahrung und Leben.
Daher wurde die Sonne als Gott allen Lebens betrachtet.

Der Tierkreis ist aus der Denkweise der Frühmenschen entstanden – nicht aus der unsrigen, intellektuellen, stofflichen Denkweise.

Das Erforschen des Sonnenlaufes durch das Jahr war der Beginn der heutigen Astrologie. Die Wichtigkeit einen Kalender, den Tierkreis, zu erstellen war Voraussetzung für das Naturwissen. Erst als dieses kosmische Schöpfungs-, Natur-und Lebenswissen als heidnisches Wissen verschrien wurde, musste es heimlich weitergegeben werden.

Durch dieses Menschheits-Urwissen war eine Lebensweise, die auf Intuition und innere Würde ausgerichtet war möglich.

       Die Sonne und ihre 12 Himmelshäuser – 365 Tage 

Der Mensch und die 12  7er Jahre- 84 Jahre

Diese Tierkreiseinteilung stammt aus dem Norden – wo das Jahr von Frühling bis Winter eingeteilt wurde – März beginnend im Februar endend.
Mit jedem Sonnenstand werden die Auswirkungen der Sonne verändert, die jeweils einen anderen Lebenszustand auslösen. In der Natur dauert ein Sonnenlauf 365 Tage. Im Menschenleben dauert ein Zyklus 84 Jahre.
Es ist der Kreis der Unsterblichkeit, der Kreis der Wiedergeburt.
Tyr ist der Gott der Unsterblichkeit. Hat sich daraus der Name Tierkreis entwickelt?
Die Frühmenschen unserer Breiten begannen dieses Erdenjahr mit dem sichtbaren Beginn des pflanzlichen Lebens, mit der „Geburt“ der Pflanze. Die Pflanzen als die direkten und indirekten Ernährer alles irdischen Lebens. Das erste Himmelshaus begann am 21.März, der Tag der Tag-und Nachtgleiche.
In diesem Wende-Monat überwindet die Sonne den „Tod“ und das Leben beginnt wieder sichtbar zu werden.
Den Jahresbeginn am 1. Jänner beginnen zu lassen ist völlig naturwidrig und von Menschen gemacht. Zu diesem Zeitpunkt ist nichts Entscheidendes, weder am Himmel noch auf Erden. Es zeigt, dass der natürliche Rhythmus des Lebens verdrängt wurde, teilweise sogar verschwunden ist.

Wie ist denn nun die 12er Einteilung entstanden? Auch wenn man noch so genau in den Himmel sieht kann man aus den Milliarden von Gestirnen kein einziges Tierkreiszeichen erkennen. Die Teilung und Benennung ist durch den Menschen von der Erde aus entstanden. Die Pflanze, als „Mutter“ aller Tiere und Menschen, wurde beobachtet und die Veränderungen der Natur, je nach Sonnenstand, aufgezeichnet. Der Tierkreis war die Lebensuhr der Pflanzenwelt.
Die Tierwelt und die Menschen haben ebenso eine Lebensuhr in sich. Für den Menschen dauert jedes Tierkreisfeld 7 Jahre.

Natürlich beginnt nicht jede Pflanze im März ihr neues Dasein. Doch die Entwicklungsschritte, egal wann, sind immer die Gleichen.
In der menschlichen Entwicklung spielen Umwelt und Persönlichkeit eine entscheidende Rolle, somit ist die Altersangabe und der 7er Jahresrhythmus, eine allgemeine Darstellung und nicht unbedingt an das tatsächliche Alter gebunden.
Dazu kommt, dass natürliches Leben fast nicht mehr bekannt ist. Zumindest nicht in der westlichen Welt. Das ändert allerdings nichts an der Gesetzmäßigkeit der Natur.

Ich werde hier den natürlichen Sonnenlauf durch die 12 gleichgroßen Tierkreisabschnitte aus der Frühsicht, wie gewohnt, in aller Kürze durcharbeiten.
Eine Sichtweise, die sich lohnt in das heutige astrologische Wissen mit aufzunehmen.
Dieses „Wurzelwissen“ hat mein Verständnis und Interpretation des astrologischen Wissens enorm bereichert und erleichtert.

 

Das 1. Sonnenhaus: Widder
Die Sichtbarwerdung des neuen Lebens beginnt am 21. März – 21. April und wurde Widder genannt.
Das Sigel dieser Entwicklung zeigt den Ausbruch des neuen Lebens. Nach langem unterirdischen Leben aktiviert die Sonne  zum „Wieder-Erwachen“.
Der blindwütige Trieb der Ich-Behauptung. Auch bei Gefahr weicht der Widder nicht zurück. Sein „Sein“ ist von dem Freiwerden aus den „Mutterhüllen“ (Erde, Stein, Gebärmutter) abhängig.
Die Geburt ist immer ein Öffnen und Auseinander-Drängen des schützenden Schoßes.
Die erste Stufe der sichtbaren Lebenswerdung werden mit den beiden zur Seite gedrängten Bögen, des Widder-Sigels ausgedrückt. Sein in ihm wohnender Geist, das ewige „Urfeuer“ wird durch die wärmende Sonne wieder zum Erwachen gebracht.
Der Anfang. Die Sonne hat den Winter besiegt.
Dem menschlichen Rhythmus entspricht es den Jahren 1 – 7. Die Zeit in der der kleine Mensch alles zur Seite schiebt, das ihn an der Ichbehauptung   hindert.

 

Das 2. Sonnenhaus: Stier
Der am Leben bleiben und Wachsen wollende Lebensabschnitt vom 21. April – 21. Mai wurde Stier genannt.
Wachsen bedeutet Auf-und Ausbau des Körpers in der Pflanzen- Tier- und Menschenwelt. Dazu benötigt man Nahrung um ein stabiles Fundament für die Zukunft zu haben. Die Erde ist noch voll mit all den nötigen Aufbaustoffen, die das körperliche Leben nun braucht. Es ist die Zeit der Hingabe an die Materie und Verarbeitung um das organische Wachstum zu gewährleisten.
Das Stier-Sigel symbolisiert die Schale, die die Aufnahme von Nahrung ermöglicht. Vielleicht zeigt es auch das Rind (Stier) das den Kopf ständig zur Wiese geneigt hat um zu fressen. Der Kreis zeigt noch ein Wesen, das in sich geschlossen ist.
Dem menschlichen Rhythmus entspricht es den Jahren 7 -14. Die Zeit des sich Einverleiben von Nahrung und Wissen (Schulbeginn).
Die fruchtbare „Urerde“ wird damit ausgedrückt.

Das 3. Sonnenhaus: Zwillinge
Die Zeit des Blühens und der Geschlechtsreife bei Pflanzen, Tieren und Menschen ist vom 21. Mai – 21. Juni und wurde Zwillinge genannt.
Hier beginnt die Ahnung, dass es geistige Kräfte sind, die hier wirken. Männlich und weiblich wird hier erfahren. Die Zweiheit wird langsam bewußt.
Die Geschlechtlichkeit als Weiterentwicklung erahnen. Ohne Blühen gäbe es keine Befruchtung und somit auch keine Frucht.
Dem menschlichen Rhythmus entspricht es den Jahren 14 – 21. Die Zeit in der die anfängliche, nötige Ichsucht sich langsam in
Liebe zum Anderen wandelt. In dieser Phase geht man aus der Unbekümmertheit in die Gestaltung seiner Existenz (Lehre oder Studium).
Das Zwillinge-Sigel zeigt den geöffneten Kreis (Stier) und die Zweipoligkeit von Geist und Körper.
Das unsichtbare Element Luft wurde dem Zwillinge zugeordnet.

 

Das 4. Sonnenhaus: Krebs
Die Zeit wo die geistige Welt (oben) sich mit der irdischen Welt (unten) verbinden will. Das ist vom 21. Juni – 21. Juli.
Am 21. Juni hat der Sonnengott den höchsten Stand erreicht und beginnt nun „rückwärts“ zu gehen. Wie ein Krebs.
Es ist „der langsam beginnende Tod“  des nur nach Außen gerichteten Lebens.
Die Vereinigung des Männlichen und Weiblichen bringt neues Leben hervor. Das Unsterbliche verneigt sich vor dem Sterblichen. Bei dieser Berührung bildet sich die Seele.
Aus Eins mach Zwei
aus Zwei mach Eins
und Eins ist Drei

Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre von 21 – 28. Die Zeit der Unbeschwertheit wandelt sich in inneres Wissen. Der Wunsch nach geistiger-seelischer und körperlicher Verschmelzung wird offenbar.
Das Krebs-Sigel zeigt das Zueinanderdrängen (durch die Bögen) der beiden Lebenspole zum Zwecke der Befruchtung.
Die Zeugung ist ein wässriger Vorgang. Daher wurde der Krebs dem Element Wasser zugeordnet.

 

 

 

 

 

Im Krebs ist der Zyklus der 4 Elemente: Feuer, Erde, Luft und Wasser einmalig abgeschlossen. Das 1. Lebensviertel ist vollendet.
Hier entscheidet der Mensch dann, ob dieses Ahnen und Berühren der geistig-seelischen Welt, zum vollbewussten Wissen weiterentwickelt wird.
Die Gefahr in der stofflichen Welt gefangen zu bleiben ist groß.

Das 5. Sonnenhaus: Löwe
Die Zeit des Gebens und Nehmens ist vom 21. Juli – 21. August.
Es ist die Phase des Keimens im Inneren. Die Pflanze braucht die Hitze damit die Frucht heranreifen kann. Gleichzeitig braucht die Frucht die Kraft der Selbstbehauptung zur Entwicklung. Innen und Außen richtet sich die Kraft auf das Neue. Das kann auf Pflanze, Tier und Mensch angewandt werden. Es ist die Zeit der HOCH-ZEIT der Kraft. Die Mutter (Mutterpflanze) gibt ihre Kraft,  das Kind (Frucht) nimmt mit aller Macht diese Kraft. Die Sonne gibt bedingungslos ihre Kraft, die Erde nimmt bedingungslos diese Kraft für die eigene Entwicklung. In dieser 5. Sonnenhausphase strotz alles vor Hitze, Kraft und Intensität.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre von 28 – 35. Es ist die „heißeste“ kraftvollste Zeit im Leben. Auch im Menschenleben ist nun Hochsommer.
Diese Geber-Nehmer Kraft soll nun in der Familie, an das Volk und an die Gemeinschaft als „liebevoller Herrscher“ weiter gegeben werden.
Das Löwe-Sigel zeigt sich wie ein Faden, der mit einem geschlossenen Kreis (Krebs) beginnt, sich dann wie eine gewaltige Kuppel (Löwe) erhebt um anschließend diese erworbene Kraft abzugeben.
Hier beginnt der 2. Durchlauf der Feuerenergie, die mit voller Kraft auf Geben und Nehmen gerichtet ist . Im 1. Feuerzeichen Widder war die Kraft auf die Geburt gerichtet.

Das 6. Sonnenhaus: Jungfrau
Die Zeit der Ernte und Reinigung ist vom 21. August – 21. September.
Die ursprüngliche, tragende Pflanze gibt, bevor sie sich zurückzieht, ihren Saft an den in ihr wachsenden Samen ab. Dazu holt sich die Pflanze von Mutter Erde die nötigen Ressourcen, und wandelt diese dann auf unerklärbare Weise in Lebens-Säfte und nährt das „Neue“. Der Saft der Erde wird benötigt, damit sich die Früchte und Samen entwickeln können. Es beginnt die Zeit der Trockenheit in der Natur.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 35 -42. Die noch unspürbare Abnahme der Lebens-Kräfte beginnt. Ab dieser Zeit sollte man bewusster auf die geistige, körperliche „Reinheit“ achten. Es ist auch die Zeit, in der Krankheiten als Mahnung spürbar werden. Wie Paracelsus sagte: Jede körperliche Erkrankung hat ihren Urgrund in einer oft lange vorausgegangenen geistig-seelischen Erkrankung. Die Ernte wird sichtbar. In diesem 6. Siebenjahr sollte eine Generalüberdenkung der Ernährung vorgenommen werden. Um geistig, seelisch und körperlich gesund in die 2. Hälfte des Lebens zu kommen, ist diese Bereinigung Vorraussetzung. Der Körper ist das Werkzeug des Geistes.
Das Jungfrau-Sigel zeigt an wie der Geist inkarniert, der Seele Raum gibt um den Körper daraus entstehen zu lassen. Da alle Bögen miteinander verbunden sind, wird klar, dass die Einheit Geist, Seele und Körper nur gemeinsam ein Ganzes ergeben. Der rechte, bauchige Teil des Sigels bedeutet, dass der Aufbau des Körpers durch Erde oder Körper der Mutter, wichtig ist, damit der Same oder das Kind mit allem versorgt wird, was benötigt wird. Die innerleiblichen Prozesse sind hier angezeigt.
Die Jungfrau wurde der Erde zugeordnet, da das Ausreifen des Samens die ganze Kraft der Erde benötigt.

 

Das 7. Sonnenhaus: Waage
Die Zeit der Wende und der Weg zurück in das Innere hat begonnen 21. September – 21. Oktober.
Am 21. September steht die Sonne im Herbstpunkt. Tag und Nacht sind gleich lang.
21. März ist die Sonne aufsteigend, wo sie ihren Lauf durch das Tor des Lebens beginnt – 21. September ist die Sonne absteigend, da schreitet die Sonne durch das Tor des Todes. Die Sonne neigt sich wieder der Erde zu, es ist der Beginn der kühlen Zeit. Im Pflanzenreich ziehen sich die Kräfte zurück. Die Frucht ist aufgebaut und das „neue Leben“ ist in den Samenkörnern eingebettet. Das Reifen ist kein Wachstumsprozess mehr sondern ein inneres Geschehen.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 42 – 49.
Die Abnahme des „Eros-Sexus“, die heiße Kraft des Löwen, wandelt sich durch die Jungfrau – Phase in den „Eros-Logos“, der in der Waagezeit zur geistigen Zeugung führt.
Der Eros-Sexus ist die lodernde Flamme. Der Eros-Logos ist die stetig brennende Flamme.
Eine angenehme Ruhe und Ausgeglichenheit stellt sich ein.
Gefahr dieser Phase ist, dass man in diesem ruhigen Zustand aus Harmoniebedürfnis und Unwissenheit verharren will. Die Entwicklung ist jedoch noch nicht abgeschlossen, daher wird man aus der Waage-Phase durch den Skorpion gewaltsam aus dem Scheinentwicklungsende herausgerissen.
Das Waage-Sigel zeigt durch den linken Balken den geistigen Funken an, der durch die Sonne (Kuppel) mit dem Körper, rechter Balken, verbunden ist. Alles ruht auf einem parallelen Balken, der die Ausgeglichenheit von Geist, Seele und Körper auf Erden symbolisiert.
Dieser innere, für uns unsichtbare, seelische Prozess wir der Luft zugeordnet.

 

Das 8. Sonnenhaus: Skorpion
Die Zeit der Wandlung ist vom 21. Oktober – 21. November.
Die Sonne geht in die Unterwelt und nimmt die Pflanzen mit sich ins Totenreich. Es ist die Trauerzeit der Natur. Man wird an den Tod erinnert.
Die Pflanzenwelt sinkt in ihre Wurzeln zurück um nach dem aktiven Außenleben das passive Innenleben zu beginnen. Der Wechsel ist unausweichlich eingeleitet. Die Nahrung der Pflanzen ist versiegt, die Pflanzenwelt versinkt in einen totenähnlichen Schlaf. Die Blätter, Samen und Früchte lassen sich zur Erde fallen um dem unendlichen Stirb- und Werdeprozess zu folgen. Es gleicht auch der Häutung des Skorpions, der sich für das Ablegen des zu klein gewordenen Panzers, und dem Wachstum des neuen Panzers in die Dunkelheit zurück zieht. Es ist ein langsamer und stetiger Prozess, der sich „ohnmächtig“ in der Natur vollzieht.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 49 – 56.
Hier wird der Mensch zur Entwicklung gezwungen. Es ist die Zeit des Aufbäumens, man will bereits Vergangenes noch halten. Die Wechseljahre weisen darauf hin, dass sich im Körper ein innerer Prozess vollzieht. Es naht das Ende der Zeugungskraft. Es ist die Vertreibung aus dem Paradies, aus der Waage Harmonie wird man neuerlich in die Disharmonie des Körpers geworfen. Durch das Erlösen des „Eros-Sexus“ wird der Weg frei für die gewaltigen, magisch-schöpferischen Kräfte. Die schöpferische Zeugung wird geistig vollzogen. Die Höllenfahrt MUSS sieghaft überwunden werden, bis der Drache „Materie“ besiegt ist.
Die Falle dieser Jahre ist das Zurückfallen in das Tierische, Instikthafte. Geld und Geschlecht bindet die Menschen an die Erde. Scham und Unfreiheit sind die Folge.
Es ist der Ur-Wendepunkt des Lebenszyklus, positiv wie negativ. Der Prüfstein zwischen geistiger und irdischer Welt.
Das Skorpion-Sigel zeigt den Weg von der Oberwelt in die Unterwelt. Erst wenn die Wandlung erfolgreich vollzogen ist wird die Sehnsucht nach Licht (Pfeil der nach oben drängt) wieder vorrangig.
Dieser zähe Wandlungsprozess wird dem Element Wasser (Schlamm-heilendes oder verschlingendes Element) zugeordnet.

Das 2. Mal wurden alle 4 Elemente abgeschlossen. Das 2. Lebensviertel ist vollendet. Hier entscheidet sich ob die geistige Welt voll integriert werden kann. Die Gefahr in der Dichte der Instinkte gefangen zu bleiben, ist groß.

Das 9. Sonnenhaus: Schütze
Die Zeit der Sehnsucht nach Licht und Freiheit ist vom 21. November – 21. Dezember.
In der Pflanzenwelt vollzieht sich tief in der Dunkelheit der Wille zur Freiheit. Am Ende des Monats ist der Wille, diese Tiefe hinter sich zu lassen so stark, dass der Werdeprozess eingeleitet wird. Die neue Ausrichtung der Lebenskraft gleicht einem Wunder der Natur. Es ist ein heimliches Geschehen, von Außen nicht sichtbar, was sich mit aller Konzentration im Dunklen vollzieht. Es ist der Wandel vom Sterbe-Fatalismus des Skorpions in die neue Werde-Sehnsucht des Schützen. Dazu ist die Stille und Sammlung im Inneren nötig.
Die Sonne, die Kraft allen Lebens, zeigt sich in dieser Zeit nur spärlich und kurz.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 56 – 63.
Die Bindung an Beruf und die irdische Welt beginnt nachzulassen. Der nach dem Aufruhr der Wechseljahre freiwerdende Mensch, betritt das Neuland der Ruhe und des Nachdenkens. Man erkennt schmerzlich, dass man den Weg vom Geist zum Materiellen gegangen ist. Fragen nach dem Sinn des Lebens, des Todes und der Unsterblichkeit stellen sich ein. Die Sehnsucht des Geistes nach Befreiung wird spürbar. Durch Leid wird die Kraft gesammelt um den Willen zu stärken aus der Hölle zur geistigen Befreiung zu gelangen. Der Geist sehnt sich in die Andere Welt, so wie sich der müde gewordene Körper danach sehnt aus der irdischen Welt heraus zu kommen.
Hier beginnt sich auch die Entwicklung zur Pflanzenwelt zu unterscheiden. Die Natur will sich wieder als neue Materie zeigen. Die menschliche Entwicklung richtet sich nun nach der geistigen Welt aus. Der geistige Bogen wird gespannt und ist auf die Freiheit vom Körperlichen gerichtet.
Das Schütze-Sigel zeigt den himmelwärts gerichteten Pfeil, der noch an die Erde gebunden ist.
Schütze ist das 3. und letzte Feuerzeichen. Feuer symbolisiert immer den Willen. Durchsetzungswille im Widder. Wille zum beherzten Leben im Löwe. Wille aus der Dunkelheit ins Licht zu langen im Schützen.

 

 

Das 10. Sonnenhaus: Steinbock
Die Zeit der Auferstehung ist vom 21. Dezember – 21. Jänner.
Der gewaltige Kampf ums Leben ist am Äußeren der Erde nicht zu bemerken. Die längste Nacht fällt auf dem 21. Dezember, die dunkelste Zeit ist überwunden. Die Winter-Sonnen-Wende findet statt. Die Sonne beginnt aus der Finsternis aufzuerstehen. Kälte und Frost halten die Natur in Schach, damit der innere Prozess der Pflanzenwelt ungestört ablaufen kann. Es braucht Zeit für diese entscheidende Entwicklung.
Die Sonne ist im Skorpion gestorben,
die Sonne ist im Schützen begraben,
die Sonne ist im Steinbock auferstanden.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 63 – 70.
Es ist auch die Wende zum geistigen Leben hin. Der intensive Kampf um in die geistige Welt eintreten zu können hat begonnen. Der Mensch strebt nach Reife und Weisheit. Die körperlichen Kräfte schwinden, die geistigen Kräfte entfalten sich. Die Beschäftigung mit dem Tod und dem wohin bekommt Bedeutung. Das eigene Lebenswerk an andere übergeben wird notwendig, damit sich die geistige Freiheit ungestört entwickeln kann. Die Bindung an das Irdische fällt ab. Zurückgezogenheit, Einsamkeit begünstigen diesen notwendigen Lebensabschnitt.
Das Steinbock-Sigel zeigt wie aus der Tiefe der Unterwelt (Winter) der Geist sich den Weg an die Oberfläche (Erde) erkämpft.
Das Element Erde wurde dem Steinbock zugeordnet, da hier Erde zum schützenden, lebenserhaltenden Stoff wird um die Winterstarre zu überleben.
Es ist das 3. und letzte Erdzeichen. Erde symbolisiert im Stier das Stoffliche. In der Jungfrau symbolisiert die Erde das Reinigen von stofflichen Gift.

 

Das 11. Sonnenhaus: Wassermann
Die Zeit der geistigen Zeugung 21. Jänner – 21.Februar.
Die stärker werdende Sonnenkraft dringt ins Innere der Erde vor. Diese wahren Überkräfte bewirken die erstarrten Bäume und Sträucher wieder zum Leben zu bringen. Die Wurzeln holen sich aus der Erde das Lebenswasser und pumpen dieses Wasser in die Stämme und Sträucher, dem Himmel entgegen. Bereits zum Ende der Wassermannzeit sind die Stämme voll Saft, trotz des Winters, der noch herrscht. Die Samen tief in der Erde werden durch das Erwärmen durchtränkt, damit sie dann zu ihrer Zeit bereit sind zur Geburt. Die Grabplatte der Erde wird von oben und unten überwunden. Der Sonnengott und die Erdgöttin beginnen einen Lebenstanz, der eine unermeßliche Lebensvielfalt entstehen lässt.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 70 – 77.
Frei von irdischen Dingen, wie Beruf und Kinder, beginnt die Suche nach der astralen Welt. Man geht langsam, geistig in den Himmel zurück. Der Materiedrache ist überwunden. Das Bewusstsein wird immer stärker, so dass die irdische Welt keinerlei Bedeutung mehr hat. Man erkennt die irdische Welt als Schein, deswegen drängt man nach der geistigen Welt. Je freier  man von materiellen Dingen wird, umso mehr entwickeln sich die übersinnlichen Fähigkeiten. Hellsichtigkeit, Hellhörigkeit und Heilfähigkeit sind Fähigkeiten, die bereits im Leben erworben werden sollen. Diese Lebensphase ist die große Brücke und steht als starker Mittler zwischen Geist, Seele und Körper (Himmel und Erde). Die geistige Freiheit, die innere Stimme wird intuitiv und durch Geistesblitze erfahren.
Das Wassermann-Sigel zeigt zwei Wasserwellen, die das Empfangen und das Geben symbolisiert.
Das Element Luft zeigt an, dass hier der Schleier der Maja oder die Unwissenheit hinweg geweht wird.
Es ist das 3. und letzte Luftzeichen. Die Ahnung wurde beim Zwilling herein geweht. Bei der Waage ruht die nicht sichtbare Seele zwischen den Zuständen.

 

 

 

 

Das 12. Sonnenhaus: Fische
Die Zeit der Vollendung 21. Februar – 21. März.
Durch Schmelzwasser wird die Erde aufgeweicht. Es ist die unsichtbare Grundsteinlegung des irdischen Lebens. Der Winterschlaf der Pflanzen ist beendet. Doch irgendwann hat jede Pflanze ein endgültiges Ende, sie ist für alle Ewigkeit tot.
Denn das Lebende stirbt aber nie das Leben.
Das Geistige von der Pflanze lebt in den Samenkörner weiter.
Im Skorpion „stirbt“ die Pflanze, die aus Geist und Körper besteht,
im Schützen ist das „Werde“ des geistigen Teils der Pflanze,
in den Fischen ist durch die Verbindung von Geist und Körper ein neues pflanzliches Geschöpf im Entstehen.
Der Kreislauf des Lebens hat in den Fischen seinen unsichtbaren Anfang.
Im menschlichen Rhythmus sind es die Jahre 77 – 84.
Die Bereitschaft den Körper ganz auflösen zu lassen, um ins Jenseits zu gehen, ist hier groß. Das körperliche Sterben als Wiedergeburt in der geistigen Welt erkennen. Wem dieses geistige Wissen fremd ist, wird unter Altersschwäche leiden und am Körper festhalten. Der Tod wird dann zum Angstfaktor und Alptraum. Eines ist  100% sicher, jedem ist der Tod gewiss. Es ist das Einzige, das alles Körperliche gemeinsam hat.
Das Fische-Sigel zeigt die diesseitige und jenseitige Welt an, die miteinander verbunden ist. Das alte und das neue Leben geben sich hier die Hand (Querbalken). Der Geist schwingt zwischen den Welten hin und her, bis alles Materielle aufgelöst ist und nur der reine Geist übrig bleibt. Dann ist die vollkommene Freiheit erreicht.
Das Element Wasser ist der Träger der Informationen, die benötigt werden um diesen Kreislauf zu beenden.
Es ist das letzte Zeichen des Kreises der Wiedergeburt und gleichzeitig der Anfang eines neuen Zyklus, entweder in die reine, magische Welt oder wieder in die materielle Welt.

Und solange du das nicht hast
Dieses Stirb und Werde
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde. (Goethe)

 

Quellen: Grafiken aus dem Buch: Hans Sterneder, Tierkreiszeichen und Menschenleben
Bilder: Wikipedia, verschiedene Internetseiten

2 Gedanken zu “Der Tierkreis- das älteste Wissen der Menschheit

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